Störungen der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung
Erscheinungsbilder von Störungen der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung bei Kindern und Jugendlichen sind:
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Beeinträchtigungen in der Verarbeitung von auditiven Reizen bei intaktem peripherem Hörvermögen (d.h. die Ohren des Kindes hören gut, aber die
akustischen Reize werden von der zentralen Hörbahn im Gehirn nicht altersentsprechend weitergeleitet und verarbeitet)
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dazu gehören allgemein:
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die Abgrenzung von Tönen, Geräuschen und Sprache von Hintergrundgeräuschen (der sogenannte Partyeffekt, spielt auch im schulischen Kontext eine wichtige
Rolle)
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die Ortung der Schallquelle (wo kommt das Geräusch / das Gesagte her und wie weit ist es entfernt?)
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die Sprachdifferenzierung (ist das Gehörte Sprache oder sind es Töne/Geräusche ?)
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beide Ohren nehmen nicht zuverlässig das Gleiche wahr (d.h. wenn gleichzeitig vom linken und vom rechten Ohr etwas gehört wird, kann nicht gesagt
werden, ob diese auditiven Reize gleich oder verschieden waren)
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und im Zusammenhang mit Sprache:
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kleine akustische Einheiten (Laute, Silben, Wörter) können nicht so gut aus größeren Einheiten (Silben, Wörtern, Sätzen) herausgehört werden
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das Zusammensetzen von Einzellauten oder Silben zum Wort fällt schwer. Diese Fähigkeit ist für das Lesenlernen bedeutsam
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es fällt schwer, akustisch unvollständige Äußerungen (z. Bsp. akustisch bruchstückhafte Wörter oder Sätze) sinnvoll und damit zu einer verstehbaren
Äußerung zu ergänzen
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen sind nicht immer einfach und frühestens ab einem Alter von 5 Jahren festzustellen. Bitte sprechen Sie
gegebenenfalls Ihre Beobachtungen beim nächsten Kinderarztbesuch an.